In den dunklen Jahreszeiten haben Einbrecher wieder Hochsaison. Jeder zweite Einbruch ereignet sich zwischen November und Februar. Meistens gehen die Einbrecher in der Dämmerung auf Beutezug. Über 116.000 Wohnungseinbrüche mit über 440 Millionen Euro Schaden gab es laut polizeilicher Kriminalstatistik 2017. Entwendet werden meist Uhren, Schmuck, Bargeld und elektronische Kleingeräte wie Tablets, Smartphones oder Laptops. Dabei ist es egal, ob Sie in der Stadt oder auf dem Land wohnen, Einbrecher schlagen überall zu.
Bei Ein- als auch bei Mehrfamilienhäusern dringen Einbrecher oft durch die Fenster oder Terassentüren ein.
„Ein ungesichertes Fenster können Täter in wenigen Sekunden aufhebeln“, erklärt Christoph Silber-Bonz, Geschäftsführer des Bundesverband Rollladen und Sonnenschutz e.V. (BVRS).
Experten sind sich einig, dass am Haus angebrachte Sicherheitslösungen Einbrecher wirkungsvoll abschrecken. Immerhin 43 Prozent der versuchten Straftaten wurden durch Sicherheitskonzepte vereitelt.
Seit 2015 gehen die Einbruchszahlen zurück. Der BVRS führt dies auf verstärkte Präventionsmaßnahmen zurück. Dennoch wird in Deutschland am Tag rund 240 Mal eingebrochen. Vorsorge ist also weiterhin angesagt. Doch welche Lösung bietet den besten Schutz vor Einbrechern und was ist überhaupt möglich?
Wie kann man sich vor Einbrechern schützen?
Hilfreich gegen Einbrecher sind einbruchgesicherte Fenster. Sie haben eine abschreckende Wirkung auf Diebe, denn ein Einbruchversuch dauert dann nicht nur ziemlich lange, sondern ist auch mit viel Lärm verbunden. Elektronische Hilfen wie einfache Alarmanlagen oder Kameras sind eine gute Ergänzung.
Sind Rollläden einbruchsicher?
Normale Rollläden aus Kunststoff bieten so gut wie keinen Einbruchschutz, da diese relativ leicht aufzuschneiden sind. Doch auch hier gibt es Lösungen. Mit einbruchhemmenden Rollläden sind Sie fürs erste gut aufgestellt. Hochschiebesicherung, verstärkte Führungsschienen und stabile Rollpanzer aus Aluminium oder Stahl bieten einen ernstzunehmenden Widerstand gegen Einbrecher – ideal in Kombination mit einem Schutzmechanismus, der ein Hochschieben oder Hochdrücken von außen verhindert. Durch zusätzliche biegefeste Rollladenstäbe aus Aluminium kann ein einfaches Herausbrechen verhindert werden. Falls Sie noch keine einbruchshemmenden Rollläden montiert haben, keine Sorge. Diese können auch nachträglich an Terassentüren und Fenstern montiert werden. Für den privaten Bereich werden Sicherheitsrollläden in verschiedenen Widerstandsklassen angeboten. Soliden Grundschutz bieten bereits einbruchhemmende Rollläden, die nach der Richtlinie TR 111 des BVRS geprüft und zertifiziert wurden. Doch einbruchhemmende Bauteile können ihren Zweck nur dann erfüllen, wenn sie fachgerecht eingebaut wurden. Das dafür erforderliche Fachwissen erwerben die Fachbetriebe des Rollladen- und Sonnenschutztechniker-Handwerks in Seminaren. Besonders qualifizierte Fachbetriebe findet man in den kriminalpolizeilichen Listen der Errichter mechanischer Sicherheitseinrichtungen.
Wie sichert man Rollläden, damit man sie nicht von außen hochdrücken kann?
Klemmsicherungen bieten nachträglichen Schutz bei bereits eingebauten Rollläden. Sie werden einfach bei geschlossenem Rollladen links und rechts eingeschoben. Eine Anleitung für den genauen Einbau liegt der Lieferung bei. Durch die Klemmsicherungen wird das Aufdrücken des Rollladens von außen behindert. Der Einbruch nimmt dadurch mehr Zeit in Anspruch und verursacht erheblich mehr Lärm.
Unser Tipp: Eine wesentlich wirksamere Hochschiebesicherung bietet ein Rollladen mit starren Sicherheitsfedern in Kombination mit einem Motor mit elektronischer Endabschaltung.
Sind automatische, motorisierte Rollläden einbruchsicher?
Automatisch schließende Rollläden sorgen zusätzlich für mehr Sicherheit. Sie drücken bei gewaltsamem Aufhebeln des Rollladens den Rollladenpanzer zusätzlich nach unten, um ein Öffnen zu verhindern und den Rollladen fest blockieren. Ausgestattet mit einer Zeitschaltuhr schließen die Rollläden bei einsetzender Dämmerung zuverlässig – und bieten gerade in der Einbruchs-Primetime wirksamen Schutz. Somit müssen Sie sich um Ihr Haus keine Sorgen machen, auch wenn Sie mal nicht zu Hause sind. Mittels Zufallsgenerator können die Schließ- und Öffnungszeiten variieren, damit es realistisch wirkt. Des Weiteren lassen sich mit entsprechenden Systemen die Rollläden auch aus der Ferne bedienen. Bei unmittelbar drohender Gefahr sorgen zudem Bewegungsmelder für das Herunterfahren der Rollläden.
Eine manuelle Hochschiebesicherung verhindert das Hochschieben des Rolladens von außen. Dazu wird zwischen den Rolladenpanzer und die Rolladenführung ein Klemmriegel bzw. eine Klemmsicherung geschoben. Beim Hochschieben von außen verklemmt sich der Rolladen in der Führungsschiene.
Unser Tipp: Automatisierte Rollläden lassen Ihre Wohnung bei Abwesenheit bewohnt aussehen. Zusätzlich schließen innenliegende Sensoren bei Glasbruch sofort automatisch den Rollladen.